Politisches Momentum trifft technologische Realität
,,Es ist ein wichtiges und längst überfälliges Signal, dass sich Österreich und Deutschland klar zur Technologieoffenheit bekennen, so Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich.
Das pauschale Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 ignoriert das Potenzial CO₂-neutraler Kraftstoffe. E-Fuels sind ein entscheidender Baustein, um Klimaziele zu erreichen – nicht durch Verbote, sondern durch Innovation.
Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuel Alliance Österreich, ergänzt: Die Initiative der beiden Minister zeigt, dass es auch auf EU-Ebene dringend Bewegung braucht. Die Lebenszyklusbetrachtung von Fahrzeugen und die Anerkennung CO₂-neutraler Kraftstoffe sind unverzichtbar, wenn wir die Wende ökologisch und ökonomisch schaffen wollen.
Fachwelt fordert Kurskorrektur in der EU-Flottenpolitik
Bei der eKKon-Konferenz in Wien diskutieren heute führende Vertreter:innen aus Wissenschaft, Industrie und Politik über praktikable Lösungen für eine nachhaltige Transformation des Verkehrssektors. Ein zentrales Thema: Die Rolle synthetischer Kraftstoffe im Mobilitätsmix der Zukunft – insbesondere für den Bestand von rund 5 Millionen Fahrzeugen in Österreich. Der klimaneutrale Verbrenner ist keine Zukunftsmusik, sondern heute schon technisch möglich
, so Jürgen Roth. Wer es mit Klimaschutz ernst meint, muss auch E-Fuels ernst nehmen – alles andere wäre ideologisch motivierter Stillstand
.
Klimaschutz braucht Systemdenken – keine Einzellösungen
Gerhard Christiner, CEO der Austria Power Grid, weist darauf hin, dass die Energiewende ganzheitlich koordiniert werden muss: Wind und Sonne schicken keine Rechnung – aber das System dahinter tut es
. Netzkapazitäten, Engpassmanagement, Speicherlösungen: Das sind die echten Stellschrauben für eine nachhaltige Energieversorgung. Markus Mitteregger, CEO von RAG Austria, unterstreicht im Hinblick auf die zukünftige Versorgungssicherheit die zentrale Bedeutung von E-Fuels als Speichermedium für saisonale Stromüberschüsse: Unser Ziel muss sein, Sommersonnenstrom 24 Stunden am Tag verfügbar zu machen. Dafür brauchen wir Moleküle – nicht nur Elektronen.
Auch beim Wasserstoff fordert Mitteregger verlässliche Infrastrukturplanung: Im integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) ist Wasserstoff aktuell noch nicht mitgedacht – das muss ich dringend änern.